Nach langen Untersuchungen hinsichtlich des Mordes an einem Polizisten im Jahr 1989, wurde der 42-Jährige US-Amerikaner Troy Davis dessen schuldig gesprochen und saß seit 19 Jahren in einer Todeszelle in Georgia. Trotz seinen Beteuerungen, er habe die Tat nicht begangen und mehreren strittigen Aussagen von Augenzeugen, wurde Davis zum Tode verurteilt. Ein vermeintlicher Zeuge, der selbst als Täter infrage käme, wird hingegen nur ungenügend auf seine Schuld untersucht und erhält sogar Immunität für seine Aussage. Von der Tatwaffe fehlt bis heute jede Spur. Dem Angeklagten wurde vorgeworfen, einen Polizisten, der einem attackierten Obdachlosen half, in Savannah erschossen zu haben. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International kämpfte viele Jahre für das Recht des Unschuldigen und warf den Behörden Verfahrensfehler vor. Bereits 2007 sollte das Urteil vollzogen werden, die Frist wurde aber aufgrund mangelnder Beweise bereits dreimal verlängert.
Am 16.09.2011 gingen Tausende Menschen weltweit für Troy Davis auf die Straße um gegen die Hinrichtung mit der Giftspritze zu demonstrieren, unter ihnen setzten sich auch prominente Persönlichkeiten ein. Auch eine Unterschriftensammlung für eine Gnaden-Petition hielt den Begnadigungsausschuss nicht davon ab, Davis‘ Hinrichtung abermals zu beschließen. Bis zuletzt taten Verteidiger des Angeklagten ihr Bestes um den Obersten Gerichtshof von Troy Davis Unschuld zu überzeugen, der Antrag auf einen Exekutionsaufschub erreichte beim Supreme Court in Washington allerdings nur eine viertstündige Verzögerung der Urteilsvollstreckung.
Am Mittwoch, den 21.09.2011, wurde Troy Davis letztlich in Georgia durch die Giftspritze hingerichtet. Dieser Fall galt als einer der umstrittensten seitdem die USA sich im Jahr 1976 für die Wiedereinführung der Todesstrafe entschied.