Der bisheriger Sparkurs Griechenlands reicht nicht aus, um die Erwartungen der internationalen Prüfer zu erfüllen und so an die dringend benötigten Hilfskredite der EU zu gelangen. Diese sind jedoch nötig, um die kurz bevorstehende Insolvenz Griechenlands noch einmal abwenden zu können. Von der griechischen Regierung wurden deswegen weitere radikale Sparmaßnahmen beschlossen, welche nun auch Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes und Rentner betrifft.
Über 30.000 Angestellte und Beamte sollen in eine Art „Arbeitspause“ geschickt werden. Dies bedeutet, dass sie ihren Arbeitsplatz verlieren und innerhalb eines Jahres einen neuen Job finden müssen. In der Übergangszeit erhalten sie ein sogenanntes „Überbrückungsgeld“. Die Rentner trifft es sogar noch härter, denn alle Renten über 1200€ sollen um 20% gekürzt werden. Auch der Steuerfreibetrag wird erneut gesenkt, diesmal von 8000€ auf 5000€ pro Jahr. Laut dem griechischen Finanzminister Venizelos sind diese Kürzungen und finanziellen Einschnitte nötig, um Griechenlands Position in der EU nicht zu gefährden und die griechische Wirtschaft für die Zukunft am Laufen zu halten.
Die griechische Bevölkerung will die drastischen Sparmaßnahmen nicht kampflos hinnehmen und plant weitere Protestmärsche. Währenddessen ist noch nicht sichergestellt, dass es noch einmal finanzielle Unterstützung von Seiten der EU geben wird. Denn erst nach dem Bericht der Troika, den internationalen Prüfern, werden die EU-Finanzminister darüber entscheiden. Erfüllt Griechenland bis Anfang Oktober alle gestellten Anforderungen, fließen noch einmal 8 Milliarden Euro an Hilfskrediten.